Berlins U-Bahnhöfe


 

Rathaus Schöneberg
U4 < Innsbrucker Platz (431 m) <
Richtung Innsbrucker Platz
U4 > Bayerischer Platz (703 m) >
Richtung Nollendorfplatz

eröffnet als

Stadtpark

Schöneberger Untergrundbahn

BVG-Kürzel: Rs
1. Dezember 1910 eröffnet von der Stadt Schöneberg
Bezirk
Schöneberg von Berlin

Dieser Bahnhof fällt in jeder Beziehung aus dem Rahmen: Die U-Bahn durchquert an dieser Stelle im Rechten Winkel eine Talsenke, die aus Kostengründen nicht unterquert werden konnte. Daher durchschneidet die U-Bahn dieses Tal ebenerdig. Der damaligen Stadt Schöneberg bot sich hier die einmalige Chance, die Untergrundbahn hier ganz bewusst in die Stadtlandschaft architektonisch einzubinden. Johann Emil Schaudt, der zeitgleich für die Hamburger Hochbahn einige bemerkenswerte Bahnhöfe schuf und sich mit dem Bau des KaDeWe einen Namen machte, erstellte einen Bahnhof in Form einer mit Fenstern versehenen Halle, die unter einer Straße angeordnet ist. Ähnlich wie die anderen Schöneberger Bahnhöfe erhielt auch dieser Bahnhof nur einen Zugang und einen 45 Meter langen Bahnsteig, der um 1920 auf 90 Meter verlängert wurde. Auf den Bau eines zweiten Ausganges wurde hingegen verzichtet. 

Im Krieg wurde der Bahnhof durch mehrere Volltreffer nahezu völlig zerstört. In den ersten Nachkriegsjahren erfolgte daher zunächst eine Bestandssicherung und erst ab 1950 ein Wiederaufbau. Im Mai 1951 wurde der Bahnhof leicht vereinfacht wieder eröffnet. Anstatt Stadtpark nannte sich der Bahnhof nun Rathaus Schöneberg. Die Reste des prächtigen alten Zuganges, der im Krieg beschädigt wurde, verschwanden 1973 zugunsten eines schlichten Witterungsdaches aus Glas und Stahl. Diese Konstruktion wurde 2000 wieder abgerissen und der Eingang dem historischen Vorbild von 1910 nachempfunden. Bei dieser Gelegenheit wurde die Bahnsteighalle restauriert und seit 1951 aufgetragene Farbschichten entfernt. Es kamen wunderschöne Fliesenwände in Türkies zu Vorschein, die noch den alten Bahnhofsnamen "STADTPARK" tragen.


Anstatt eines zweiten Ausganges erhielt der Bahnhof einen Notausgang


Ausblick in den Rudolph-Wilde-Park


Wiederentdeckte Fliesenwände


...so hieß der Bahnhof bis 1951


Elektrische Präzisionswaage mit Kartenausgabe


Historische Bilder


U-Bahnhof Stadtpark (heute: Rathaus Schöneberg)
Aufnahme um 1914
Die Bahnhofsanlage wurde erstmals 1940 beschädigt und 1945 nahezu komplett zerstört. 1950/51 wurde der Bau vorbildgetreu wiederaufgebaut und 2001 historisch rekonstruiert. Dies ist eine gestellte Aufnahme, denn die Bäume zwischen den Bahnhofsfenstern sind eigens aufgestellt worden und fehlen auf zeitgenössischen Aufnahmen! Im Hintergrund das gerade fertig gestellte Rathaus. Schöneberg zeigte mit dieser Postkarte, dass es eine moderne Großstadt ist: Man leistete sich ein neues großes Rathaus und eine eigene Untergrundbahn mit Bahnhöfen, die aussehen wie Schlösser!


U-Bahnhof Rathaus Schöneberg
Aufnahme August 1981
Baulicher Zustand von 1951.


U-Bahnhof Stadtpark (heute: Rathaus Schöneberg)
Aufnahme 1910
Bahnsteighalle mit Absperrung und dadurch nur 45 Meter langem Bahnsteig. 
Um 1920 wurde der Bahnsteig verlängert.


Der zerstörte U-Bhf. Stadtpark im Sommer 1946

 

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