Berlins U-Bahnhöfe


Schwartzkopffstraße

BVG-Kürzel: Sk
8. März eröffnet
Bezirk Mitte von Berlin

< U-Bhf. Zinnowitzer Straße (585 m) < U6 > U-Bhf. Reinickendorfer Straße (679 m) >
Nord-Süd-Bahn

 

Diese Station befindet sich in "Feuerland", jenem traditionellen Stadtteil, der durch seine frühe Schwerindustrie bekannt wurde, die mittlerweile völlig verschwunden ist. Geblieben sind nur die alten Straßennamen, die sich auf die Großindustriellen beziehen: Wöhlert, Borsig, Pflug und eben Louis Viktor Robert Schwartzkopff. Er errichtete hier eine Maschinenfabrik, die auch Dampfloks herstellte. Später siedelten sich die Unternehmen am Stadtrand an. Die Gegend wurde später beherrscht durch Kleingewerbe und Mietshäuser, die teilweise bereits um gebaut wurden, die somit noch aus der ersten Besiedlungsphase stammen.

Bereits seit gibt es hier die Planung einer Schnellbahn, konkret wurden die Pläne nach . Im Jahre wurde in der Chausseestraße mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen, so dass bis der Rohbau abgeschlossen war. Kurz darauf wurde im Bereich des Bahnhofs Schwartzkopffstraße der Bau eingestellt und erst nach wieder aufgenommen. 

Es entstand ein U-Bahnhof mit einem 80,6 Meter langen und sieben Meter breiten Mittelbahnsteig. Der Bahnhof liegt 4,3 Meter unter der Straße. An beiden Enden wurden Vorhallen vorgelagert, die über je einen Ausgang auf Mittelinseln in der Chausseestraße verfügen. Die Wände waren verputzt und weiß gestrichen. In rot hingegen waren Mittelstützen, Träger und Bahnsteigmöbel gestrichen. Auch hier sind die Deckenträger paarweise angeordnet und liegen (wie an der Reinickendorfer Straße) auf je einem Stützpfeiler auf. Im Unterschied zum letztgenannten Bahnhof wurden keine weiteren Längsträger außer dem Mittelträger angeordnet, wodurch große Kassettenfelder entstanden, die gewölbt sind. Die Entwürfe stammen von Alfred Grenander und Alfred Fehse, hingegen wurden die ursprünglichen Pläne von Heinrich Jennen nicht ausgeführt.

In späteren Jahren wurde der Bahnhof im Hintergleisbereich grün gestrichen.

Bei Kriegsende fand kein Zugverkehr statt, der Tunnel stand unter Wasser. Nachdem das Wasser abgepumpt war, konnten am 12. Juli Pendelverkehre aufgenommen werden, hier an der Schwartzkopffstraße war ein Umsteigezwang: Ein Zug pendelte ab hier nach Seestraße, ein weiterer ab hier nach Friedrichstraße. Der durchgehende Umlaufverkehr konnte erst am 15. September wieder aufgenommen werden.

Die Namen dieses Bahnhofs:

8. März Schwartzkopffstraße
9. April Walter-Ulbricht-Stadion
15. März Stadion der Weltjugend
2. Oktober Schwartzkopffstraße

Nach gehörte der Bahnhof zum Ostsektor Berlins. entstand westlich der Chausseestraße im Rahmen eines Wiederaufbauprojektes das Walter-Ulbricht-Stadion, welches zu den Weltjugend-Festspielen eröffnet wurde. Namensgeber war der Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht. Kurz vor seinem Tode wurde das Stadion umbenannt.

Walter-Ulbricht-Stadion war aus Sicht des Ostens der letzte Bahnhof vor der Grenze. Bis war er für jedermann nutzbar, das änderte sich mit dem Mauerbau. Am 13. August wurde er geschlossen und die BVG-West-Züge fuhren daraufhin ohne Halt durch. Da dies der letzte Bahnhof vor der Grenze war, wurde er im Laufe der Jahre in besonderem Umfang gegen Grenzbrecher gesichert. Näheres ist hier nachzulesen: Transit durch den Osten.

Am 1. Juli wurde der Bahnhof wieder eröffnet. Im wurde mit dem Umbau des Bahnhofs begonnen: er erhielt wie alle anderen Bahnhöfe einen 105 Meter langen Bahnsteig. Dafür musste die nördliche Vorhalle beseitigt werden. Dieser Umbau war Ende abgeschlossen. Bei dieser Gelegenheit wurde der Bahnhof neu gestrichen. Er ist seither wieder weiß und trägt als Kennfarbe wie ein kräftiges Rot.


U-Bhf. Schwartzkopffstraße heute
Bilder: untergrundbahn.de

 

< U-Bhf. Zinnowitzer Straße (585 m) < U6 > U-Bhf. Reinickendorfer Straße (679 m) >
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Apr07