U-Bahn-Chronik


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Die Jahre 1948 und 1949


1948 (Zur�ck nach 1940)

1948
Die BVG gibt das alte Hochbahnkraftwerk Unterspree an die BEWAG ab. Somit bezieht die BVG den Strom ausschlie�lich von der st�dtischen BEWAG

2. Februar 1948
Die Linie B I, die bislang nur zwischen Nollendorfplatz und Innsbrucker Platz pendelt, wird in der Hauptverkehrszeit bis zum Kottbusser Tor verl�ngert.

Linie B I seither:

Linie B I (Kottbusser Tor -) Nollendorfplatz - Innsbr. Platz (o. Halt am Stadtpark)

15. April 1948
Neue U-Bahnprojekte

Ernst Reuter, Stadtrat f�r Verkehr stellt sich den weiteren Ausbau des U-Bahnnetzes wie in nachfolgenden Plan vor:

Ferner war der Bau folgender Neubaulinien vorgesehen:
Linie F: Weissensee - Steglitz
Linie G: Steglitz - Wedding (Augustenburger Platz)
Linie H: Mehringdamm - Siemensstadt

Die ganze Diskussion entz�ndete sich daran, dass vorgeschlagen wurde, bestehende Linien zu begradigen, was zwar aufgrund der durch den Kriege gegebenen Baufreiheiten m�glich war aber sehr viel Geld gekostet h�tte. Stattdessen schlug Reuter vor, das Geld lieber in den Streckenneubau zu investieren. Daher diese Pl�ne.

18. Juni 1948  
W�hrungsreform in den Westzonen
Aufgrund einer alliierten Weisung wird in Gro�-Berlin keine W�hrungsreform durchgef�hrt
.
Diese Ereignisse und die Folgen mit Blockade und Luftbr�cke werden in ausf�hrlicher Form in der Stadtchronik geschildert.

23. Juni 1948
In der Ostzone wird ebenfalls eine W�hrungsreform durchgef�hrt. Die neue auch "Deutsche Mark" genannte W�hrung hat auch in Berlin G�ltigkeit. Sofort verbieten die Westalliierten den Umlauf der Ostw�hrung in den Westsektoren. Inoffiziell ist dieses Geld neben der alten nahezu wertlosen Reichsmark g�ltig.

24. Juni 1948
Die Westmark ist seitens der westlichen Besatzer in Gro�-Berlin g�ltiges Zahlungsmittel, allerdings m�ssen die Noten mit einem "B" gekennzeichnet sein.
Im Osten dagegen wird der Besitz der Westmark seitens der russichen Besatzer unter Strafe gestellt.

Im Westen ist die Ostmark stillschweigend g�ltiges Zahlungsmittel. Eine Stadt mit zwei W�hrungen!

Selber Tag: 
Blockade der Berliner Westsektoren
Wegen "Technischer Schwierigkeiten" sind die Stra�en, die Bahn und Schiffsverbindungen von den Westsektoren Berlins nach Westdeutschland unterbrochen.
Die Blockade beginnt. Siehe
Stadtchronik

25. Juni 1948
"Operation Vittels"
Die westlichen Besatzer versorgen Berlin aus der Luft mit Lebensmitteln und lebensnotwendigen G�tern wie Kohle aus Westdeutschland. Beginn der "Luftbr�cke"

30. Juni 1948
Linien A I und A III tauschen Aufgaben im Innenstadtbereich:
Die Linien seither:

Linie A I Deutsches Opernhaus - Ruhleben
Linie A III Pankow - Potsd.Pl.- Gleisdreieck (u.)- Dt. Opernhaus - R.-Wagner-Pl.

9. Juli 1948:

Die U-Bahn w�hrend der Blockade

In Berlin ist wieder etwas allt�glich geworden, was man f�r �berwunden hielt: Die Stromsperre! Als Gro�verbraucher ist hiervon nat�rlich auch die BVG in den Westsektoren betroffen. Sie muss den U-Bahnverkehr (und nat�rlich auch den Stra�enbahnverkehr) hierauf einrichten. Die Zugabst�nde wurden gedehnt und der Betriebsschluss wurde weit vor verlegt. Im Betriebsalltag sieht dies so aus, dass nach 18 Uhr in der Regel keine U-Bahn mehr f�hrt.

Nachfolgend die Auflistung der U-Bahnlinien bis 18 Uhr:
Kleinprofil

Linie A I: Deutsches Opernhs. - Ruhleben
Linie A II: Wittenbergpl. - Krumme Lanke
Linie A III: Richard-Wagner-Platz - Dt.Opernhs. - Potsdamer Platz - Pankow
Linie B I: Warschauer Br�cke - Innsbrucker Platz (nur in der HVZ!)
Linie B II:
au�er Betrieb!

Gro�profil

Linie C I: Seestra�e - Grenzallee
Linie C II: Stettiner Bahnhof - Tempelhof (nur in der HVZ!)
Linie D: Gesundbrunnen - Leinestr.
Linie E: Alex - Friedrichsfelde

Der U-Bahnverkehr ab 18 Uhr:

Linie A III: Potsdamer Platz - Pankow
Linie C I: Seestra�e - Stadtmitte
Linie D: Gesundbrunnen - Kottbusser Tor
Linie E: Alexanderplatz - Friedrichsfelde

Die �brigen Linien sind au�er Betrieb!

Die Streckenabschnitte, die nach 18 Uhr noch betrieben werden, erhalten den n�tigen Fahrstrom von den im Ostsektor gelegenen Kraftwerken der BEWAG. Jene Kraftwerke sind von den Einschr�nkungen der Blockade nicht betroffen.

Im �brigen ist der S-Bahnverkehr in Berlin von den Strombeschr�nkungen ebenfalls nicht betroffen, da die S-Bahn als Betriebsteil der Deutschen Reichsbahn den Fahrstrom aus dem Ostsektor bezieht.

13. Juli 1948

Linie C I:
Der Zugverkehr gestaltet sich ab heute wie folgt:

Linie C I Grenzallee - Mehringdamm - Seestra�e (bis 18 Uhr)
Linie C I Stadtmitte - Stettiner Bhf. - Seestra�e (ganzt�gig)

2. August 1948
Linie B I:

Diese zur Zeit nur w�hrend der HVZ verkehrende Linie wird verk�rzt auf den Abschnitt Nollendorfplatz-Innsbrucker Platz (ohne Halt am Stadtpark)

Linie B II:

Zus�tzlich verkehrt ab heute in der HVZ die Linie B II zwischen Warschauer Br�cke und Uhlandstra�e. Sie war die letzten Wochen seit Beginn der Blockade au�er Betrieb.

15. November 1948

Linie B I:

Au�erhalb der HVZ wird die Linie B I wieder zwischen Kottbusser Tor und Innsbrucker Platz betrieben. W�hrend der HVZ bedient sie nur den Sch�neberger Streckenabschnitt, da die Kreuzberger Hochbahn w�hrend dieser Zeit durch die B I mit versorgt wird.

1949

24. Januar 1949:
Linie B II:

Diese Linie, die bislang nur w�hrend der HVZ verkehrte, f�hrt ab heute wieder t�glich bis 18 Uhr. (Warschauer Br�cke - Uhlandstra�e)

7. M�rz 1949
Linie B II:

Der U-Bahnhof "Uhlandstra�e" bekommt einen Zusatztitel: "Uhlandstra�e (Kurf�rstendamm)"

Nach westlicher Diktion pr�sentiert sich der Kurf�rstendamm als das "Schaufenster des Westens". Dies soll nun auch bei der U-Bahn betont werden. Zu Namenskonflikten kommt es nicht, da es bislang keinen U-Bahnhof namens Kurf�rstendamm gab.

21. M�rz 1949:
Seit Mitternacht hat die Ost-Mark in den westlichen Sektoren Berlins ihre G�ltigkeit verloren. Ihr Besitz im Westsektor ist aber nicht verboten.

12. Mai 1949:
"Hurra, wir leben noch!"

Seit Mitternacht ist die Blockade aufgehoben. Daher sind die Land- und Wasserverbindungen zwischen Westberlin und den Westzonen wieder offen und frei befahrbar. Die Luftbr�cke wird zun�chst noch weiter unterhalten bis sich die Lieferungen auf dem Landwege wieder eingespielt haben.

Im U-Bahnverkehr werden die Beschr�nkungen sowohl in der Linienf�hrung als auch im t�glichen Betriebsablauf aufgehoben. Der Verlauf der einzelnen Linien deckt sich weitgehend wieder mit der "Vor-Blockade-Zeit":

Linie A I: Ruhleben - Pankow (ohne Halt am H'vogteipl. u. Kaiserhof)
Linie A II: (Pankow-) Wittenbergplatz - Krumme Lanke
Linie A III: Deutsches Opernhaus - Richard-Wagner-Platz
Linie B I: Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz (ohne Halt am Stadtpark)
Linie B II: Warschauer Br�cke - Uhlandstra�e
Linie C I: Seestra�e - Grenzallee
Linie C II: (Stettiner Bhf.-) Mehringdamm - Tempelhof
Linie D: Leinestra�e - Gesundbrunnen
Linie E: Alexanderplatz - Friedrichsfelde

23. Mai 1949
Gr�ndung der "Bundesrepublik Deutschland"
Artikel 23 GG besagt, dass "Gro�-Berlin" zum Bundesgebiet geh�rt.

1. August 1949:

Die BVG wird geteilt!
Aufgrund der politischen Verh�ltnisse in Berlin ist der Zusammenhalt der BVG als einheitliches Unternehmen in allen vier Sektoren der Stadt nicht mehr l�nger praktizierbar. Das Unternehmen mit seinen 24.000 Mitarbeitern erh�lt ein separates "Direktionsb�ro Ost" f�r den �stlichen Stadtbereich.

BVG-Teilung: N�heres ist hier nach zu lesen.

3.August 1949:
Betriebswerkstatt Warschauer Br�cke wird geschlossen

Die Betriebswerkstatt an der Rudolfstra�e in der Nachbarschaft des U-Bahnhofes Warschauer Br�cke wird an diesem Tage stillgelegt. Die Halle dient k�nftig nur noch dem Abstellen von U-Bahnz�gen.
Die Entscheidung, diese Werkstatt stillzulegen wurde im Zusammenhang mit der Teilung der BVG beschlossen. Die Betriebskapazit�ten werden zur Betriebswerkstatt Krumme Lanke in den Westsektoren verlegt.

2. Oktober 1949
U-Bahnhof Hallesches Tor ist wieder f�r den Betrieb freigegeben.
Dieser Bahnhof war derart zerst�rt, dass �stlich des Bahnhofes ein Notbahnsteig errichtet werden musste. Er kann nun demontiert wund stattdessen das zweite Gleis wieder in Betrieb genommen werden.

7. Oktober 1949
Die Sowjetisch besetzte Zone (SBZ) wird in einen eigenst�ndigen Staat umgewandelt: Die "Deutsche Demokratische Republik" wird gegr�ndet. Hauptstadt der DDR ist der Ostsektor Berlins.

15. Oktober 1949
Der eingleisige Engpass am Halleschen Tor wurde an diesem Tage aufgehoben. Die Streckenf�hrung zwischen Schlesischem Tor und Warschauer Br�cke gilt als letzter eingleisiger Engpass im gesamten Streckennetz.

21. Dezember 1949

 U-Bhf Stalinallee 
(Ringbahn) 


Der "Generallissimus" Stalin wird an diesem Tage 70 Jahre alt. F�r die DDR Anlass genug, dies zu w�rdigen. Die Gro�e Frankfurter Stra�e und die Frankfurter Allee wird umbenannt in "Stalinallee".

Der U-Bahnhof Frankfurter Allee (Ringbahn) wird umbenannt in "Stalinallee (Ringbahn)".


Die U-Bahn-Chronik: Die 1950er Jahre

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