Berlins U-Bahnhöfe


Voltastraße

BVG-Kürzel: Vo
18. April 1930 eröffnet
Bezirk Mitte von Berlin (Gesundbrunnen)

< U-Bhf. Bernauer Straße (594 m) < U8 > U-Bhf. Gesundbrunnen (822 m) >
Nördlicher Abschnitt GN-Bahn

Am 7. Juni 1896 erhielt die heutige Voltastraße ihren Namen, benannt nach Allessandro Graf von Volta, einem italienischen Physiker. Der Name dieser Straße lässt schon vermuten, dass diese Gegend was mit der Elektroindustrie zu tun haben könnte: völlig zu Recht, denn hier hatte die Allgemeine Elektricitäts AG. (AEG) ihren Ursprung, wurde im Jahre 1896 von Emil Rathenau gegründet. Im Laufe der Jahre breitete sich die AEG hier über mehrere Baublöcke aus. Die AEG war auch die Erbauerin dieses U-Bahnhofes, als man noch den Plan hatte, eine eigene U-Bahnlinie von Gesundbrunnen bis nach Neukölln zu bauen. Diese Linie war als ein Gegenprodukt zur von Siemens & Halske gebauten Hochbahn gedacht, die seit 1902 in Berlin verkehrte.

Nur hier in Gesundbrunnen und an sehr wenigen anderen Stellen war der Bau dieser U-Bahn im Rohbau bereits abgeschlossen, bevor die AEG das Projekt beenden musste. Hier war die wirtschaftliche Situation der AEG nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg schuld. Weil die AEG vor dem Krieg 5,9 Millionen Reichsmark als Zuschuss von der Stadt bekam, pochte diese nun auf eine Fertigstellung durch die eigens gegründete "AEG-Schnellbahn AG". Da sie sich dazu aber nicht in der Lage sah, blieb nichts anderes als die Liquidation des Tochterunternehmens übrig, woraufhin die Stadt Berlin in den Besitz der Bauruinen kam.

Im Jahre 1929 nahm die städtische Nord-Süd-Bahn AG den Bau wieder auf und konnte ihn bis April 1930 fertig stellen. Die Abschlussarbeiten, die Alfred Grenander übertragen wurden, umfassten eigentlich nur noch den Endausbau. Die Vorarbeiten hingegen dürften von Peter Behrens stammen.

Der Bahnhof verfügt über einen 130 Meter langen und acht Meter breiten Mittelbahnsteig, an dessen Enden jeweils Vorhallen angeordnet sind. da der Bahnhof nur 4,5 Meter unter dem Straßenniveau angelegt ist, war der Einbau von Vorhallen in einem Zwischengeschoss nicht möglich und auch nicht gewollt. Demzufolge befinden sich die beiden Zugänge auf Verkehrsinseln in der Brunnenstraße.

Die Wandflächen sind mit grünlichen quadratischen Fliesen verkleidet, wie sie typisch für die Bahnhöfe dieser Strecke sind. Noch aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammen die auffallenden runden Mittelstützen aus Granit. 

Der Bahnhof Voltastraße zeigt sich heute noch in seinem Zustand von 1930.

 

< U-Bhf. Bernauer Straße (594 m) < U8 > U-Bhf. Gesundbrunnen (822 m) >
Nördlicher Abschnitt GN-Bahn