1880 | 1900 | 1910 | 1920 | 1930 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000
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Die 1920er Jahre
1920
1. Januar Tarifanpassung Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt 35 nun 40 Pfennig (III.Kl.)
1. April Tarifanpassung Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt 40 nun 60 Pfennig (III.Kl.)
23. Mai Tarifanpassung
Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt
60 nun 75 Pfennig (III.Kl.)
1. Oktober
Groß-Berlin
Das
"Groß-Berlin-Gesetz" tritt in Kraft.
Sieben Städte sowie viele Vororte und Gutbezirke wurden mit
Berlin vereinigt.
Berlin erstreckt sich seither über 884 qkm. und hat 3,8
Millionen Einwohner.
Berlin wurde gleichzeitig in 20 Stadtbezirke aufgegliedert.
Da die Vororte nicht mehr existieren, gingen die ehemals
gemeindeeigenen U-Bahnen in stadtberlinisches Eigentum über.
Einzig die Dahlemer Strecke (ab Breitenbachplatz) gehört weder
der Stadt noch der Hochbahn sondern dem Preußischen Fiskus als
Eigentümer der Dahlemer Domäne.
2. Dezember Tarifanpassung
Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt
75 nun 85 Pfennig (III.Kl.)
Der U-Bahnbetrieb lag während des Jahres an 12 Tagen still.
1921
1921
Der U-Bahnbau
läuft wieder an.
Unter der Reichsstraße wurde mit dem Bau eines neuen Bahnhofs
begonnen.
Die Gegend in Westend war inzwischen derart besiedelt, dass sich
die Anlage eines Bahnhofs lohnte.
Trotz allmählich galoppierender Inflation nahm auch die Stadt Berlin den Bau der Nord-Süd-Bahn wieder auf.
Der Bau der
GN-Bahn dagegen ruhte noch. Die AEG befand sich zu dieser Zeit in
einem Rechtsstreit mit der Stadt, bezüglich der Fertigstellung
der Bahn. Die AEG nämlich sah sich zu jener Zeit außer Stande,
die GN-Bahn fertig zu stellen.
Im Auftrage der Stadt Neukölln (seit Berliner Bezirk)
entstand unter der Hermannstraße ein U-Bahntunnel, er war
rohbaufertig und umfasst den späteren Bahnhof
"Boddinstraße".
1921 Tarifanpassungen
Noch drei Mal wurden in jenem Jahr die Fahrpreise angehoben:
Zum Jahresende kostete die Einzelfahrt auf einer Gesamtstrecke in
der III.Klasse 1,50 Mark.
1922
Mai Die Stadt
Berlin gründete die "Nord-Süd-Bahn-AG" als
städtische Gesellschaft.
Dieses Unternehmen war nun für den weiteren Bau und Betrieb der
Nord-Süd-Bahn verantwortlich.
Man schätzte, dass /24 der Betrieb aufgenommen werden
könne.
20. Mai
U-Bahnhof
"Neu-Westend" eröffnet.
Dieser Bahnhof ist beim Bau der Stadionstrecke baulich
vorbereitet und um um die Eingangsumwehrung vom Nollendorfplatz ergänzt worden.
(Siehe 1. 7. )
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde auf eine aufwändige
Innenverkleidung des Bahnhofs verzichtet.
Betrieblich wurde nun die Strecke zum Stadion in das Regelangebot
aufgenommen; jeder Zug Richtung Reichskanzlerplatz fuhr nun bis
Stadion durch.
Der Bahnhof
Neu-Westend:
Am 20.Mai wurde dieser Bahnhof eröffnet. Als der
Streckentunnel zwischen und gebaut wurde, sah man
diesen Bahnhof konstruktionstechnisch bereits vor. So wurden die
Gleise in diesem Bereich von vorn herein auseinander gezogen, um
später den Bahnsteig einfügen zu können. Der Bahnhof weist
einen Mittelbahnsteig auf und erhielt anfangs einen Zugang am
östlichen Bahnhofsende, in Form einer im Zwischengeschoss
angelegten Vorhalle und einem Zugang an der Reichsstraße Ecke
Schwarzburgallee auf dem Steubenplatz. Die Bahnsteighalle erhielt
keine weitere Fliesenverkleidung, da dies die ohnehin sehr hohen
Baukosten (Inflation) unnötig belastet hätte. Der Zugang selbst stand bis vor
Kurzem noch auf dem Nollendorfplatz und diente dort als Zugang zum Schöneberger
U-Bahnhof.
wurde am westlichen Ende ein zweiter Zugang eröffnet. So
konnte das Olympia-Stadion auch von diesem Bahnhof aus erreicht
werden: war in Berlin die Olympiade.
Mit Eröffnung des Bahnhofes wurde der Zuglauf zwischen
Bismarckstraße (heute: Dt.Oper) und Reichskanzlerplatz zum
Stadion erweitert. Bis dahin fand nur bei Veranstaltungen im
Stadion ein Zugverkehr in diesem Bereich statt. Ansonsten diente
dieser Tunnel bis dahin nur als Verbindung zur Betriebswerkstatt
Grunewald. Ende der 80er Jahre erhielt der Bahnhof eine grüne
Großfliesenverkleidung.
Netzplan Mai (mit dem neuen Bahnhof Neu-Westend)
1922
In diesem
Jahr wurden die Fahrpreise zehn Mal erhöht.
Seit 20. Dezember kostete die Fahrt im Gesamtnetz mit der III.
Klasse 40 Mark.
1923
9.Januar
AEG-Schnellbahn
in Liquidation
Die Stadt Berlin hat den laufenden Prozess gegen die AEG
gewonnen.
Die existierenden Baulichkeiten wurden von der Stadt
entschädigungslos übernommen.
29. Januar Tarifanpassungen
Am 15. und am 29. Januar wurden die Fahrpreise erhöht:
Einzelfahrt III.Klasse: 80 Mark; Schnittpreis aller
Fahrkartenarten je Fahrt: 73,33 Mark
30 Januar
U-Bahnhöfe
wurden umbenannt
Der U-Bhf. Friedrichstraße erhielt den Namen "Leipziger
Straße", der U-Bahnhof Leipziger Platz wurde in
"Potsdamer Platz" umbenannt .
Städtische "Nordsüdbahn" in Betrieb!
Die
Nord-Süd-Bahn nahm den Betrieb auf ihrem ersten Abschnitt
zwischen Halleschem Tor und dem Stettiner Bahnhof auf.
Die Bahnhöfe:
Hallesches
Tor, Kochstraße, Leipziger Straße (heute: Stadtmitte), Französische Straße, Bhf. Friedrichstraße, Oranienburger Tor, Stettiner Bahnhof (heute: Zinnowitzer
Str.).
Betrieblich hat diese Bahn nichts mit den vorhandenen
U-Bahnstrecken gemeinsam: Das Tunnelprofil ist bedeutend größer
und erfordert Sinnvollerweise voluminösere U-Bahnwagen.
Da der Stadt Berlin bzw. der Nord-Süd-Bahn-AG das Geld für
eigene spezielle U-Bahnwagen fehlte, bat man die
Hochbahngesellschaft um Hilfe. Die Hochbahn stellte einige ihrer
ältesten Wagen zur Verfügung, die daraufhin umgebaut wurden und
seither auf dieser Großprofillinie zum Einsatz kamen.
Als Gegenleistung erhielt die Hochbahn auch hier sämtliche
Betriebsrechte, womit in Berlin alles in einer Hand blieb.
8. Februar Tarifanpassungen
Die
Fahrpreise werden erhöht: Einfache Fahrt III.Klasse: anstatt 80
nun 130 Mark
Der Schnittpreis aller Fahrkarten beträgt jetzt 119,41 Mark
1.März Tarifanpassungen
Die
Fahrpreise stiegen erneut: von 130 auf 200 Mark, im Schnitt auf
181,13 Mark
8.März
Nord-Süd-Bahn
zum Wedding
An diesem Tage wurde der nördliche Abschnitt der Nord-Süd-Bahn
zum Verkehr frei gegeben.
Die Strecke schließt am Stettiner Bahnhof an die vorhandene
Strecke an.
Die neuen Bahnhöfe:
Schwartzkopffstraße, Reinickendorfer Straße, Bahnhof Wedding, Leopoldplatz, Seestraße
Hinter dem Bahnhof Seestraße befindet sich die
Betriebswerkstätte der Nord-Süd-Bahn.
Die Zuggruppen (Linien) der Berliner U-Bahn
| Zuggr.I | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz -
Bismarckstraße - Wilhelmplatz Bei Bedarf: - Bismarckstraße - Stadion |
| Zuggr.II | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Fehrbelliner Platz |
| Zuggr.III | Warschauer Brücke - Hallesches Tor -
Gleisdreieck (Östliche Stammstrecke) |
| Zuggr.IV | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Hauptstraße (Schöneberger U-Bahn) |
| Zuggr.V | Bismarckstraße - Reichskanzlerplatz - Stadion |
| Zuggr.VI | Fehrbelliner Platz - Breitenbachplatz - Thielplatz |
| Zuggr.VII | Wittenbergplatz - Uhlandstraße (Ku´damm-U-Bahn) |
| Zuggr.VIII | Hallesches Tor - Stettiner Bahnhof - Seestraße (Nord-Süd-Bahn) |
Netzplan März (mit der städtischen Nord-Süd-Bahn)
November
Das Jahr war
bestimmt durch den immer weiter steigenden Verfall der Währung.
Im März betrug der durchschnittliche Fahrpreis aller Fahrscheine
181,13 Mark. Ende Mai lag der Durchschnittspreis bei 306 Mark,
Mitte Juni bereits bei 409,40 Mark
So ging es weiter:
| Ende Juni´23 | 717,- Mark |
| Juli´23 | 1.571 Mark |
| August´23 | 28.559 Mark |
| September´23 | 982.777 Mark |
| Oktober´23 | 236.906.000 Mark |
| November´23 | 56.133.000.000 Mark |
Durchschnittspreise aller Fahrkartenarten.
15. November
Die Inflation ist
überwunden!
Währungsreform
in Deutschland
1 Billion Papiermark wurden zu 1 Rentenmark umgewertet.
4,12 Rentenmark entsprachen nun einem US-Dollar
22.November
Die
Fahrpreise wurden aufgrund der neuen Währungspolitik neu
festgesetzt:
Eine Fahrt im Gesamtnetz III.Klasse kostet wieder 15 Pfennig, wie
schon bis .
1924
1924 Wagenpark
Aufgrund der
gesicherten Währungsverhältnisse hat die Hochbahngesellschaft
neue U-Bahnwagen bestellt. Sie erhielt folgende Wagen, die als
"15.Lieferung" zusammengefasst wurden:
3 Triebwagen ohne Führerstand (Motorwagen) III.Klasse, sowie 6
Beiwagen II.Klasse.
Doch die Entwicklung ging weiter: Die Hochbahn bestellte U-Bahnwagen mit einem Ganzstahl-Wagenkasten. Das Wagengerippe bestand bei allen bisher gebauten Wagen aus Holz.
Von den neuen
Stahlwagen erhält die Hochbahn
6 Triebwagen III.Klasse und 8 Beiwagen ebenfalls III.Klasse.
Diese Wagen wurden als "16.Lieferung" zusammengefasst.
Auch bei der Nord-Süd-Bahn wurden nun
"echte" Großprofilwagen beschafft:
Die "1. Lieferung" umfasst 16 Triebwagen (III.Klasse)
sowie 8 Beiwagen (geteilt II. und III.Klasse).
19.April
Erweiterung
der Nord-Süd-Bahn vom Halleschen Tor zur Gneisenaustraße.
Die Bahnhöfe:
Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) und Gneisenaustraße.
Der Bahnhof Belle-Alliance-Straße wurde bereits so ausgebaut,
dass sich die Nord-Süd-Bahn ab dort teilen könnte.
Der erste Abschnitt des Neuköllner Abzweigs der Nord-Süd-Bahn
Netzplan April (mit dem neuen Abschnitt der Nord-Süd-Bahn):
1924 Wagenpark Großprofil
Weitere
Tunneleulen
Aufgrund der Verlängerung der Strecke werden weitere Fahrzeuge
erforderlich
Diese Neubeschaffung wird als "2. Lieferung"
zusammengefasst:
Es sind 18 Triebwagen III.Klasse, 9 Beiwagen II.Kl. und 17
Beiwagen III.Klasse
Man möchte klassenmäßig geteilte Beiwagen künftig vermeiden.
Nach Auslieferung dieser bei Busch/Bautzen und MAN gebauten Züge stehen neben den 48 "Blumenbrettern", den alten umgebauten Hochbahnzügen, 17 Vierwagenzüge dieser neuen Bauart zur Verfügung.
15.September
Einige
U-Bahnhöfe wurden umbenannt:
Der U-Bhf. Leipziger Straße (Spittelmkt-Linie, Nord-Süd)
erhält den Namen "Friedrichstadt", da der alte Name für den Bahnhof der
Spittelmarktlinie unpassend war. Die Bahnhofsteile erhalten in
Klammern gesetzte Zusatznamen: Der Spittelmarkt-Linien-Bahnhof
erhält den Namen "(Mohrenstraße)" und der Nord-Süd-Bahnhof den
Zusatz "(Leipziger
Str.)"
Um nun Verwechselungen mit dem Bahnhof Friedrichstraße zu vermeiden, entschloss man sich diesen Bahnhof ebenfalls umzubenennen: "Stadtbahn (Friedrichstraße)" ist der neue Name.
Der Bahnhof Stralauer Tor erhält den Namen "Osthafen (Stralauer Tor)".
September
Baubeginn des
Tempelhofer Zweigs der Nord-Süd-Bahn
Der Streckenbau reicht vom bestehenden Bahnhof
Belle-Alliance-Straße bis in Höhe der Dreibundstraße, der
heutigen Dudenstraße.
14.Dezember
Eröffnung
der Neuköllner Strecke zwischen Gneisenaustraße und Hasenheide.
Der Bahnhof
Hasenheide heißt heute Südstern.
Während alle bisher gebauten Nord-Süd-Bahnhöfe lediglich
verputzte Bahnhofswände hatten (Ausnahme Leopoldplatz, da
bereits seit fertig) erhält dieser Bahnhof erstmalig
Fliesenwände aus sogenannter "Kaltglasur". Eine
kostengünstige Notlösung.
1925
1925 Wagenpark Kleinprofil:
Es werden eine Reihe weitere U-Bahnwagen beschafft:
Die "16.Lieferung"
25 Triebwagen III. Klasse
20 Triebwagen III. Klasse ohne Führerstände (Motorwagen)
9 Beiwagen III. Klasse
34 Beiwagen II. Klasse
Die
"17.Lieferung"
8 Triebwagen III. Klasse
4 Triebwagen III. Klasse ohne Führerstand (Motorwagen)
4 Beiwagen III. Klasse
8 Beiwagen II. Klasse
1925 Wagenpark Großprofil:
Die "3. Lieferung" (Tunneleule)
40 Triebwagen III. Klasse
20 Beiwagen III. Klasse
20 Beiwagen II. Klasse
20. März Tarifanpassungen:
Aufgrund der gestiegenen Kosten wurden die Fahrpreise jeweils um
5 Pfennig angehoben.
Gesamtstreckenfahrt III. Klasse: 20 Pfennig.
Sommer
Die
Bauarbeiten auf der Gesundbrunnen-Neuköllner Bahn wurden wieder
aufgenommen.
Der Bau ruhte seit .
Ebenso wurde der Bau auf der Entlastungsstrecke wieder aufgenommen. Im Rohbau ist die begonnene Bauausführung bereits weitgehend vollendet worden.
1926
14. Februar Eröffnung des ersten Abschnitts der Neuköllner Strecke: Fertigstellung des Bahnhofs "Kreuzberg" (heute: Platz der Luftbrücke)
14. Februar
Der U-Bahnhof
Oranienstraße wird umbenannt in "Görlitzer Bahnhof
(Oranienstraße)".
Netzplan Februar (mit dem Tempelhofer Abzweig der Nord-Süd-Bahn)
11.April
U-Bahn am Hermannplatz!
Eröffnung
der Neuköllner Strecke bis Bergstraße
Die Bahnhöfe: Hermannplatz, Rathaus Neukölln, Bergstraße (heute: Karl-Marx-Straße)
24. Oktober
Neuer Bahnhof unter dem
Nollendorfplatz
Fertigstellung
der "Entlastungsstrecke" zwischen Gleisdreieck und
Wittenbergplatz.
Mit dieser Streckeneröffnung erhält die Schöneberger U-Bahn
eine Gleisanbindung zum übrigen Netz. Neueröffnet werden die
Bahnhöfe
Kurfürstenstraße und Nollendorfplatz. Beim Bahnhof
Nollendorfplatz handelt es sich um die unterirdisch gelegenen
Bahnsteige. Der alte Schöneberger Bahnsteig unter der
Motzstraße wird bei dieser Gelegenheit stillgelegt.
Der Bau dieser Strecke wurde im Sommer begonnen und bereits weitgehend im Rohbau abgeschlossen. Seit wurde die Strecke lediglich baulich komplettiert.
Netzplan von Oktober (mit der neuen Entlastungsstrecke)

Eigene
Graphik
1926 Wagenpark Kleinprofil
Die "18. Lieferung":
58 Triebwagen III. Klasse
14 Beiwagen III. Klasse
14 Beiwagen II. Klasse
1926 Wagenpark Großprofil
Für die Großprofilstrecken werden Versuchszüge beschafft. Die
Wagen sind 18 Meter lang. Zum Vergleich: Die Tunneleulen messen
nur 13 Meter.
1926 Wagenpark Großprofil
Da die
Versuche mit den Langwagen gerade anlaufen, hat die Hochbahn
weitere B-I-Beiwagen beschafft, und noch keine C-Serienwagen
Die "5. Lieferung":
10 kompressorlose Beiwagen. Sie dürfen nur in langen Zügen
mitgeführt werden und werden auch als "Dritte
Beiwagen" bezeichnet.
Zugzusammenstellung
bei Tunneleulen:
[Triebwagen]-[Beiwagen]-[Triebwagen]
[Triebwagen]-[Beiwagen]-[Beiwagen]-[Triebwagen]
[Triebwagen]-[Beiwagen]-[3.Beiwgn.]-[Beiwagen]-[Triebwagen]
15. März
Abschaffung
des Mehrklassensystems bei der U-Bahn
Bislang war ein 2.-Klasse-Wagen daran erkennbar, dass er rot
lackiert war. Künftig sind rote Wagen den Rauchern vorbehalten.
Gelbe Wagen sind für Nichtraucher.
1927 Wagenpark Großprofil
Es werden
insgesamt 4 Trieb- und 4 Beiwagen der 18-Meter-Baureihe C-I
beschafft.
17. Juli
Neue U-Bahnlinie
Eröffnung
des ersten Abschnitts der GN-Bahn.
Diese Züge auf dieser Strecke verkehren zunächst im Neuköllner
Raum von
Boddinstraße über Hermannplatz bis Schönleinstraße.
Die Gesundbrunnen-Neuköllner U-Bahn
Netzplan Juli (mit dem ersten Abschnitt der GN-Bahn)
1927 Wagenpark Großprofil
Es werden 27 Beiwagen der bekannten Bauserie B-I (Tunneleule)
beschafft.
Zusätzlich werden 14 Trieb- und 21 Beiwagen der neuen Gattung B-II beschafft.
10. September
Eröffnung
der Tempelhofer Strecke bis
Flughafen.
Dieser Bahnhof heißt heute "Paradestraße"
Der Tempelhofer Abzweig der Nord-Süd-Bahn
November
Baubeginn an
der Streckenerweiterung nach Tempelhof sowie Baubeginn der neuen
U-Bahnlinie Alexanderplatz - Friedrichsfelde.
1928
U-Bahnstrecken bekommen Buchstaben
Die U-Bahn bekommt Linienbezeichnungen, wie dies bereits seit der Jahrhundertwende
bei der Straßenbahn selbstverständlich ist.
Folgende Linienbezeichnungen werden vergeben:
| Linie A I | Nordring - Alex - Bismarckstraße - Wilhelmplatz |
| Linie A I | Bismarckstraße - Stadion |
| Linie A II | Alex - Fehrbelliner Platz |
| Linie A II | Fehrbelliner Platz - Thielplatz |
| Linie B I | Warschauer Brücke - Nollendpl. - Hauptstraße |
| Linie B II | Warschauer Brücke - Nollendpl. - Uhlandstraße |
| Linie C I | Seestraße - Belle-Alliance-Str. - Bergstraße |
| Linie C II | Seestraße - Belle-Alliance-Straße - Flughafen |
| Linie D | Boddinstraße - Hermannplatz - Schönleinstraße |
Netzplan von Dezember (mit den neuen Linienbezeichnungen)
12. Februar
Linie D
erweitert bis
Kottbusser
Tor.
6. April
Linie D
erweitert bis
Neanderstraße.
Neu ist der Bahnhof Moritzplatz.
Linie D seither:
| Linie D | Boddinstraße - Hermannplatz - Schönleinstraße - Neanderstraße |
1928 Wagenpark Kleinprofil
Die Hochbahngesellschaft beschafft eine neue Generation für das
Kleinprofil: Die A-II-Wagen
August
Baubeginn der
U-Bahn von Stadion bis Ruhleben
Herbst
Erstmalig
8-Wagenzüge auf der Linie A I
Alle Bahnhöfe dieser Linie wurden zuvor auf eine Bahnsteiglänge
von 110 Metern ausgebaut, sofern sie es nicht seit Anfang an
waren.
Ende Wagenpark
Die letzten "Blumenbretter" sind ausgemustert worden.
Auf den Großprofil waren seit umgebaute Kleinprofil-Züge
im Einsatz. Diese Züge liefen zuletzt auf der Linie D.
10. Dezember
Gründung der
Berliner Verkehrs-AG (BVG)
Ende Wagenpark
Die Hochbahn führte für die U-Bahnzüge neue
Baureihenbezeichnungen ein:
| Bauart | Triebwagen | Motorwagen | Beiwagen | Triebwagen | Beiwagen | Triebwagen | Triebwagen |
| Netz | Hochbahn | Hochbahn | Hochbahn | Nord-Süd | Nord-Süd | Schöneberg 1.Lief. | Schöneberg 2.Lief. |
| Profil | Kleinprofil | Kleinprofil | Kleinprofil | Großprofil | Großprofil | Kleinprofil | Kleinprofil |
| Neu: | A-I-T | A-I-T | A-I-B | B-I-T | B-I-B | A-I-S1 | A-I-S2 |
1928
In diesem Jahr begann der U-Bahnbau unter der Müllerstraße vom
bisherigen Endbahnhof bis zum künftigen U-Bahnhof
"Volkspark Rehberge"
1929
1.Januar
Berlins Nahverkehr mit
der BVG in einer Hand!
Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft nimmt Amtsgeschäfte auf.
Als städtischer
Betrieb hat die BVG sämtliche Verkehrsbetriebe in Berlin
übernommen. Zuletzt waren das die Hochbahngesellschaft, die
Berliner Nord-Süd-Bahn-AG, die Berliner Straßenbahn, die
maßgeblich aus der GBS hervorging, und die Allgemeine Berliner
Omnibus AG (kurz: ABOAG)
Die BVG entstand maßgeblich unter Regie von Verkehrsstadtrat
Ernst Reuter.
16.April Der
"Reuter-Plan"
Ernst Reuter, damals Berliner Verkehrsstadtrat in Berlin, hat
nicht nur die Berliner Verkehrs-Unternehmen unter einem Dach
vereinigt, er machte sich auch Gedanken über den weiteren
Streckenausbau der U-Bahn:
Viele bereits seit langem geplante Projekte wurden in diesem Plan aufgenommen, aber es gibt auch neue Planungen. Dies muss man unter den damaligen Verhältnissen sehen: Der Wirtschaft ging es (noch) gut und gegen waren alle zu diesem Zeitpunkt im Bau befindlichen U-Bahnprojekte abgeschlossen. Es war also wirklich Zeit, sich Gedanken über den weiteren Ausbau zu machen.

...Dies also war
nun der neue General-Ausbauplan für die U-Bahn.
Er stellt nur die wichtigsten und vordringlichsten Projekte dar.
Untergeordnet war
ein sogenannter "Sieben-Jahres-Plan". Dieser Plan wurde
von der Stadtverordneten-Versammlung am 16. April genehmigt.
Er sah den Ausbau folgender Streckenabschnitte bis vor:
Linie A: Verlängerung der derzeit im Bau befindlichen Strecke ab Krumme Lanke bis zum Wannseebahnhof Zehlendorf-West
Linie C: Ausbau der Strecke von Seestraße über Volkspark Rehberge hinaus bis zur Scharnweberstraße (Bis Rehberge bereits im Bau) Gesamtlänge: 2,0 km
Linie C: Verlängerung der Linie C II von Tempelhof bis zum Teltowkanal um rund 1,7 km.
Linie D: Verlängerung der GN-Bahn um etwa 800 Meter von Leinestraße bis zum Südringbahnhof Hermannstraße.
Linie E: Verlängerung der derzeit im Bau befindlichen Neubaustrecke durch die Berliner Innenstadt vom Alexanderplatz über Mühlendamm, Leipziger Straße, Potsdamer Straße bis zum Kleistpark um etwa 5,4 km.
Linie F: Bau einer Neubaustrecke quer durch die Stadt mit dem Verlauf: Weissensee - Greifswalder Straße - Alexanderplatz - Königstraße - Kaiser-Wilhelm-Straße - Unter den Linden - Brandenburger Tor - Charlottenburger Chaussee - Charlottenburg als Großprofillinie.
Linie H: Bau einer weiteren, etwa
5 Kilometer langen Neubaustrecke vom Halleschen Tor nach Moabit
im Großprofil:
Hallesches Tor - Stresemannstraße - Potsdamer Platz -
Königsplatz (Reichstag) - Alsenstraße - Lehrter Bahnhof -
Alt-Moabit (Kriminalgericht)
Linie H: Erweiterung der letzt genannten Strecke vom Kriminalgericht in Moabit durch die Turmstraße und Huttenstraße bis nach Siemensstadt.
21. Juni
... und im
Keller hält die U-Bahn!
Von diesem Tage an konnten die Fahrgäste der U-Bahn am
Hermannplatz durch Verbindungsgänge direkt in das Warenhaus
Karstadt gelangen. Das war neu und damals ohne Vorbild!
1. August
Der U-Bahnhof
Bismarckstraße wurde umbenannt in "Städtische Oper
(Bismarckstraße)".
Gleichzeitig wurden in den Bahnhöfen Städtische Oper und Kaiserdamm neue Zugänge fertig. Seither besitzen diese Bahnhöfe Vorhallen in einem Zwischengeschoss.
Erstmalig tauchte
auf diesen Bahnhöfen über den Eingängen das uns heute
vertraute "U" auf.
Seither gilt der Begriff "U-Bahn" als schlagfertiger
Kurzbegriff für Untergrundbahn oder Hochbahn.
4. August
Die Linie D
wurde von Boddinstraße bis Leinestraße um einen Bahnhof
verlängert.
Die Linie D (GN-Bahn)
Linie D seither:
| Linie D | Leinestraße - Boddinstraße - Hermannplatz - Neanderstraße |
Am selben Tag
wurde der neue Hochbahnhof Kottbusser Tor (Linie B) fertig.
Er löst den alten östlich des Platzes gelegenen Bahnhof ab, der
aus dem Jahre stammt.
Der neue Bahnhof bietet direkte Umsteigemöglichkeiten zur
U-Bahnlinie D.
Der alte Bahnhof wurde daraufhin abgerissen und durch eine
Kehrgleisanlage ersetzt.
Herbst
Neue
U-Bahnprojekte begonnen.
Nach Maßgabe des im April beschlossenen
"Reuter-Plans" wurde mit dem Bau einer Neubaustrecke
begonnen:
Projekt D-Süd: Leinestraße - Bhf. Hermannstraße
Das folgende
Projekt ist seit im Bau:
Projekt C-Nord: Seestraße - Scharnweberstraße (h.
Kurt-Schumacher-Platz)
1929 Wagenpark Kleinprofil:
Die BVG erhält Wagen der Baureihe A-II:
23 Triebwagen, 14 Motorwagen und 37 Beiwagen.
Diese Neubauwagen wurden in der "20. Lieferung"
zusammengefasst. Technisch bestehen gegenüber der 19.Lieferung
keine Unterschiede.
1929 Wagenpark Großprofil:
Es wurden einige
B-II-Wagen beschafft:
6 Triebwagen und 9 Beiwagen.
Außerdem kommen 114 Triebwagen der neuen 18-Meter-Baureihe C-II hinzu.
22. Dezember
An diesem
Tage wurde drei Streckenverlängerungen fertiggestellt und in
Betrieb genommen:
Die Linie A I bekommt einen zusätzlichen Pendelverkehr von
Stadion zum neuen Bahnhof "Ruhleben"
| Linie A I | Nordring - Alex - Bismarckstraße - Wilhelmplatz |
| Linie A I | Bismarckstraße - Stadion |
| Linie A I | Stadion - Ruhleben |
Die Linie A II wird von Thielplatz bis Krumme Lanke erweitert, gleichzeitig entfällt der seit bestehende Umsteigezwang am Fehrbelliner Platz
| Linie A II | Alex - Fehrbelliner Platz - Thielplatz - Krumme Lanke |
Die Zehlendorfer Strecke zur Krummen Lanke
Die Linie C II wird von Flughafen um einen Bahnhof bis zum neuen Bahnhof "Tempelhof (Südring)" erweitert.
| Linie C II | Seestraße - Belle-Alliance-Straße - Flughafen - Tempelhof(Südring) |
Die Abschlusstrecke des Tempelhofer Zweig
Netzplan Dezember (mit den drei neuen Strecken)

Eigene
Graphik
Zur
U-Bahn-Chronik: Die 30er Jahre
